Thallium (Tl)

Mögliche Ursachen:

  • Umweltbelastung (Flugasche, durch Altlasten wie Industrieabfälle, saurer Regen löst Thalliumsalze im Boden, so dass diese von den Pflanzen aufgenommen werden können)
  • Emissionen in Kohlekraftwerken, Ziegelbrennereien und Zementwerken
  • Rückstände der Erzverhüttung (Kupfer, Blei, Zink, Eisen und andere sulfidische Erze)
  • berufliche Exposition von Arbeitern in der Elektroindustrie und Erzverhüttung
  • Verwendung bei der Produktion von Feuerwerkskörpern, Seenot-Raketen
  • Verwendung zur Herstellung von Zement, Spezialgläser und Farben
  • Verwendung bei der Produktion der Optik von Fax- und Kopiergeräten
  • Ratten- und Mäusegift als Thalliumsulfat
  • Insektizide
  • Bestandteil von Silber- und Bleilegierungen
  • verschiedene Kohlarten und Pilze reichern Thallium an

Mögliche Folgen (chronische Vergiftung):

  • Neuralgien, Parästhesien, Polyneuritis
  • Diffuser Haarausfall
  • Lebernekrosen
  • Nierenentzündung
  • Depressionen, Psychosen
  • Herzbeschwerden
  • Sehstörungen, Koordinationsstörungen der Augenmuskeln
  • Lähmungserscheinungen
  • Beeinträchtigung der Energieproduktion
  • Zentralmotorische Störungen (Schluckstörungen, Zungenatrophie)
  • Weisse Querstreifen in den Fingernägeln (Mees- bzw. Lunulastreifen)

Massnahmen:

  • Ursachen erkennen und soweit wie möglich ausschalten (Expositionsprophylaxe)
  • Therapie mit Antioxidantien: Vitamin C, Zink
  • Antioxidantien
  • Kalium beobachten und ggf. substituieren (Thallium verdrängt Kalium in den Zellsystemen)
  • bei akuter Vergiftung Einsatz von Berlinerblau und Medizinal-Kohle
  • Metallausleitung

Literatur:

  • Meissner D., Klemm M., Thalliumvergiftung beim Menschen, In: Lombeck I, ed Surenelemente, Stuttgart, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1997
  • George Kazantzis, Thallium in: Handbook on the toxicology of metals, 3th edition, Academic Press Inc. 2007
  • Kelner M., Thallium in: Handbook on Metals in Clinical and Analytical Chemistry, Marcel Dekker 1994